Das nächste Ziel - die Bastei in der sächsischen Schweiz, eine der Attraktionen in dieser Gegend. Bis jetzt enttäuscht uns auch das Wetter nicht, sonnig, wenn auch im Wind recht kalt.

Jetzt brauchen wir nur noch einen Platz zum Übernachten, am besten direkt an der Elbe. Den finden wir in Königstein bzw. im dortigen Campingplatz. Gratis gibt es Abends noch einen schönen Blick auf die Stadt und die über der Stadt liegenden Festung.

Diese Festung ist am nächsten Morgen unsere nächste Station. Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, muss entweder früh kommen oder vom Ort aus mit dem Bus hoch fahren oder natürlich zu Fuss hoch gehen, denn in der Nähe der Festung gibt es zwar ein Parkhaus mit reichlich Parkplätzen, das ist aber nichts für uns. Dahinter liegen ungefähr 7-8 Stellplätze - und die sind schnell belegt. Wir sind früh und bekommen noch einen Parkplatz.

Laut Wikipedia ist die Festung Königstein eine der größten Bergfestungen in Europa, liegt 240 Meter über der Elbe und hat über 40 teilweise 400 Jahre alte Bauten.  Der Wallgang ist 1.800 Meter lang. Wir schauen uns einiges, aber wahrscheinlich längst nicht alles davon an und laufen die 1.800 Meter rings herum. Ab und zu kommt auch die Sonne heraus.  Von den vielen schönen Fotomotiven gefällt mir

ganz besonders der Fasskeller mit der interessanten Beleuchtung.

Gleich gegenüber liegt das Brunnenhaus. Der Brunnen ist 152 Meter tief, gebaut vor ungefähr 500 Jahren. Schon verrückt, was früher mit Händen, Schweiß und wahrscheinlich auch dem Einsatz von Menschenleben alles geschafft wurde. Ich könnte mir absolut nicht vorstellen, da unten zu arbeiten, mir wurde beim Blick hinunter schon etwas schwindelig. Deshalb habe ich auch dann der Kamera den Blick überlassen, praktischerweise ist der Brunnen mit einer Glasscheibe abgedeckt. Das verbessert zwar nicht gerade die Optik, aber sorgt für einen stabilen Stand und die Möglichkeit 10 Sekunden zu belichten. Wenn man genau hinsieht, kann man den Grund und direkt darüber den Eimer sehen, der gerade auf dem Weg nach oben ist, während sich sein leeres Gegenstück auf den Weg in den Abgrund macht.

Von der Festung aus hat man einen wunderbaren Ausblick über das Elbtal und auf die Stadt Königstein. Später am Tag auf dem Weg nach Pirna sehen wir die Festung dann noch einmal von weitem.

Eigentlich wollten wir in Rathen direkt unterhalb der Bastei übernachten, dort gibt es einen schönen großen Parkplatz. Aber nein, nicht erlaubt, Wohnmobile dürfen nur bis 23 Uhr dort stehen. Hinterher erfahren wir, dass sich keiner beschwert, wenn man dort über Nacht steht, aber da es ein gebührenpflichtiger Parkplatz ist, sind wir unsicher und halten uns an die Vorgaben und fahren zum Abend weiter. In Obervogelgesang (was für ein schöner Ortsname) gibt es vielleicht 10 Häuser, wir sehen zumindest nicht viel mehr - und einen Gasthof mit Stellplatz für Wohnmobile. Am nächsten Morgen radel ich nach Pirna und nehme mir die Zeit für eine kleine Stadtbesichtigung. Leider hat sich die Sonne in dem Moment hinter dichten Wolken versteckt, in dem ich die Altstadt erreiche und nach der Mittagspause mit Blick auf die Stadt und einer Verwertung unserer Brotreste geht es Richtung Norden, Richtung Berlin.

Abends sind wir dann in Groß-Wasserburg im Spreewald. Groß ist hier relativ, das Dorf ist eher klein, hat aber einen Wasserwanderplatz mit Wohnmobilstellplatz mit allem Komfort, absolut zu empfehlen. Und einem total netten Stellplatzbetreuer, der für jeden neuen Gast angeradelt kommt, einweist und alles erklärt. Es gibt Strom, Duschen, einen recht guten Internetempfang (das war in den letzten Tagen öfter nicht so), hier könnte man es auch länger aushalten. Abends besichtigen wir noch die Paddelbootschleuse. Der Wetterbericht sagt für den nächsten Morgen relativ gutes Wetter voraus und wir planen schon eine Radtour im Spreewald, aber leider irren die Meteorologen und der nächste Morgen begrüsst uns mit Regen, so dass es dann doch bei einer Übernachtung hier bleibt.

In Berlin waren wir schon oft, aber es ist immer wieder ein Ziel. In Kleinmachnow am Teltowkanal ist ein guter Campingplatz. Der Wannsee ist ganz in der Nähe und mit der S-Bahn ist man von dort aus auch schnell in Berlin. Wir bleiben aber erst mal wo wir sind und machen uns einen gemütlichen Tag. Nachmittags kommt auch die Sonne wieder heraus und im Wohnmobil ist es gemütlich warm. 

Gemütlich bleibt es auch am nächsten Morgen. Es regnet und wir haben keine große Lust, etwas zu unternehmen. Aber mit Internetanschluss und vielen Fotos, die bearbeitet werden wollen, lässt sich das gut aushalten. Nach einem frühen Mittagessen beschließen wir, dass uns der Regen egal ist und machen uns auf den Weg in die Stadt. Am Potsdamer Platz gibt es die Gelegenheit für ein paar schöne Fotos, danach machen wir noch einen kleinen Spaziergang durch die Stadt.

Bei Calumet schlägt mein Fotografenherz höher. Sie haben ein Vorführmodell der EOS 5D Mark III da und ich kann sie in aller Ruhe ausprobieren. Sogar einen Kaffee bieten sie mir an. Ich war sehr gespannt und meine Erwartungen wurden voll erfüllt. Insbesondere die Möglichkeit, mit einem sehr hohen ISO-Bereich fotografieren zu können, ist klasse. Mehr dazu später Mal. Abends auf dem Campingplatz haben wir noch einmal schönes Wetter und der Tag unserer Heimfahrt begrüsst uns mit Sonne und Morgennebel.