Grau und regnerisch begrüsst uns der nächste Morgen, aber gegen Mittag lässt sich die Sonne schon wieder blicken. Wir fahren am Rhein entlang,

vorbei an den vielen Burgen, begleitet von vielen Schiffen, eine nette Tour. Da, wo es besonders schön ist, machen wir einen kurzen Fotostop, unser Reisetempo ist also eher gemächlich. In Bingen überqueren wir den Rhein um ihn dann auch in Richtung Elsass zu verlassen.

Nachmittags erreichen wir Riquewihr im Elsass. Riquewihr hat eine komplett erhaltene wunderschöne Altstadt mit einer Befestigungsmauer, Stadttoren und bunten Fachwerkhäusern - und viele, viele Touristen, mit uns zwei mehr. Aber es ist wie eigentlich immer, man muss nur die Hauptstrasse verlassen, zwei mal um die Ecke gehen und schon ist nicht mehr allzu viel los.

Am späten Nachmittag verlassen wir das Elsass und fahren an den südlichen Ausläufern des Schwarzwald entlang, um gegen Abend wieder am Rhein zu landen, dieses Mal in Bad Säckingen. Der Ort hat eine geschlossene Holzbrücke, die 1272 erstmals urkundlich erwähnt wurde, zwischenzeitlich aber mehrfach erneuert und umgebaut wurde. Die Brücke verbindet Deutschland und die Schweiz, und so gehen wir über die Fußgängerbrücke heute zum zweiten Mal ins Ausland. Die Schweizer Seite sieht aber nicht sehr einladend aus, so bleiben wir in der Nähe der Brücke, schauen uns die Stadt von dieser Seite aus an und gehen bald wieder zurück. Später am Abend fahre ich mit dem Fahrrad noch einmal herüber, um Fotos in der blauen Stunde zu machen.

Am 3. Tag unserer Reise fahren wir weiter zum Rheinfall, oft am Oberrhein entlang. Das Wetter ist bedeckt, ab und zu regnet es, aber ab und zu kommt auch kurz die Sonne heraus. Und die dunklen Wolken bilden eine dramatische Kulisse. Der Wasserfall selber ist von weitem eher enttäuschend, er ist breit und laut, aber nicht wirklich hoch. Erst wenn man auf den beiden Kanzeln direkt am Wasser steht, bekommt man die Gewalt des Watters so richtig zu spüren - faszinierend.

Nach einer Mittagspause auf dem Parkplatz des Rheinfalls fahren wir weiter zum Bodensee. Bis wir dort ankommen, wird das Wetter auch wieder besser, am Bodensee scheint die Sonne. In Friedrichshafen finden wir einen Platz für unser Wohnmobil auf einem schönen Campingplatz am See. Abend fahren wir mit den Fahrrädern noch zum nahe liegenden Hafen und schauen uns die Stadt an.

Den 4. Tag verbringen wir größtenteils auf der Interboot inklusive Probefahrt auf einem Schlauchboot auf dem Bodensee. Nach dem Sonnenuntergang radeln wir dann noch einmal in die Stadt, ich möchte vom Aussichtsturm am Hafen aus den Ausblick in der blauen Stunde genießen und fotografieren.

Der 5. Tag unserer Reise führt uns als erstes nach Ulm. Hier habe ich mal anderthalb Jahre lang gelebt und es interessiert mich, die Stadt nach 20 Jahren einmal wieder zu sehen. Der Ulmer Münster hat den höchsten Kirchturm der Welt, nicht einfach, einen Platz weit genug weg mit schönem Vordergrund zu bekommen, auf dem beim 18 mm Objektiv noch der ganze Turm abgebildet ist. Es ist Markttag und ich finde am Anfang der gegenüberliegenden Fußgängerzone einen schönen Platz mit Blick auf Markt und Turm.


Das schiefe Haus ist berühmt, hier sollten schiefe Hauskanten mal nicht korrigiert werden, das Haus beugt sich tatsächlich so weit über die Blau, an der es liegt.

Die Blau durchfließt das Viertel, zum Teil ruhig, zum Teil aber auch mit mehr Gefälle, das Rauschen des Wassers begleitet den Rundgang. Das Viertel ist noch genau so schön wie vor 20 Jahren, auch wenn einige moderne Bauten in der Innenstadt in der Zwischenzeit dazu gekommen sind. Über die alte Stadtmauer und an der Donau entlang geht es wieder zurück zum Wohnmobil. 

Nach einer Mittagspause fahren wir weiter nach Neuburg an der Donau. Wieder finden wir einen Stellplatz direkt am Wasser und ganz in der Nähe der Innenstadt. Im Licht der untergehenden Sonne erkunde ich mit dem Fahrrad die Stadt, während Joachim sich im Wohnmobil ausruht. Schön ist es hier, Altstadt und Schloss liegen direkt an der Donau auf einem kleinen Berg.

Tag 6: Morgens ist es an der Donau noch nebelig, später kommt dann aber wieder die Sonne heraus. Wir verbringen den Tag in Syrgenstein bei Freunden und Joachim kommt endlich auch mal zum Fliegen seines Modellhelicopters. Nachdem alle Akkus leer sind, fahren wir weiter in Richtung Norden. Unser mobiles Bett steht heute auf einem Wohnmobilstellplatz in der Nähe von Fulda.

Unseren letzten Urlaubstag verbringen wir in Kassel und am Edersee. Die gelbe Architektur der Orangerie in Kassel kommt vor den dunklen, dramatischen Wolken besonders gut zur Geltung.

An der Eder liegt ein schöner Campingplatz, auf dem wir im letzten Jahr schon einmal ein Wochenende verbracht haben. Hierhin fahren wir für unsere letzte Übernachtung. Am letzten Morgen liegen über dem kleinen Campingplatzsee wieder Nebelschwaden, noch mal eine Gelegenheit für schöne Fotos in der Morgenstimmung dieses Herbsttages.